Zur Anreise nach Elba nutzten wir den Nachtzug ab Wien Hauptbahnhof. Dieser brachte uns – immerhin – bis Livorno. Dort mussten wir in einen Regionalzug nach Piombino umsteigen um von dort mit der Fähre nach Cavo zu gelangen. Aber alles der Reihe nach.
Die Tickets für den Nachtzug hatten wir uns bereits im Mai am Wiener Franz-Josefs-Bahnhof besorgt. Leider war zu dem Zeitpunkt der Schlafwagen schon ausgebucht. Daher mussten wir mit einem Liegewagen vorliebnehmen. Zum Glück gibt es aber das sogenannte „Familienabteil“. Sprich, man bekommt ein 6er-Abteil für sich als Familie. So lässt es sich auch im Liegewagen entspannt reisen.
Die Abfahrt in Wien erfolgte mit einer Verspätung von einer knappen halben Stunde da auf Anschlussreisende aus Prag gewartet wurde. Die Fahrt nach Livorno verlief ruhig, und so erreichten wir pünktlich am nächsten Tag unser erstes Etappenziel.
Elf Minuten später ging es bereits weiter Richtung Piombino. Die Karten für die Weiterfahrt hatte ich ebenfalls bereits in Wien gekauft. Während der Fahrt erblickten wir zum ersten Mal auf unserer Reise das Meer. In Campiglia M.Ma wechselt der Zug die Fahrtrichtung um die letzten Kilometer Richtung Piombino zurückzulegen. Bevor man den Bahnhof von Piombino erreicht durchfährt man das riesige Lucchini Eisenhüttenwerk. In Piombino wechselt der Zug ein weiteres Mal die Fahrtrichtung um die letzten Meter zum Hafen zurückzulegen.
Da wir keine Tickets für die Fähre im Internet gebucht hatten, gingen wir zum Fährterminal um uns die Tickets für die Fahrt nach Cavo zu besorgen. Im Café genossen wir unseren ersten italienischen Kaffee.
Unsere Fähre war ein Schnellboot das mit immerhin 50 km/h (ich habe es selbst mit meiner GPS-Uhr gemessen) über die Wellen dahin fegte. Nach ca. 20 Minuten – bzw. 18 Stunden ab Wien – waren wir an unserem Ziel (Cavo / Insel Elba) angelangt.
Wir haben uns im Voraus übers Internet ein Appartement in Cavo für fünf Nächte gebucht. Das Appartement war ca. fünfzehn Gehminuten vom Hafen bzw. vom Zentrum (hier gibt es alles was man zum Leben braucht: Supermarkt, Fleischer, Bäcker, Fischgeschäft, Café / Trafik / Eissalon und noch ein paar andere „Touri-Geschäfte“) entfernt. Wir hatten ein großes Schlafzimmer das mit einer Küchenzeile kombiniert war. Weiters gab es ein separates Schlafzimmer, ein Badezimmer und eine Veranda mit Blick aufs Meer.
Wir verbrachten die Tage in Cavo mit allen möglichen kindertauglichen Aktivitäten. Zur Freude unserer Tochter gab es im Zentrum auch einen Kinderspielplatz. Das Meer hatte – bis an den Tag der Abreise – angenehme Badetemperaturen und es gab einen Strand direkt beim Appartement bzw. eine Strandpromenade die sich bis ins Zentrum erstreckte.
Zu Hause hatte ich im Internet gelesen dass es in Porto Azzuro ein Schaubergwerk mit einer kleinen Eisenbahn gibt. Da diese offenbar die einzige Eisenbahn auf Elba ist, hatten wir diese natürlich besichtigt. Die Eisenbahn ist 250 Meter lang und führt durch ein nachgebautes Schaubergwerk in einem privaten Keller. Der Zug hält immer wieder an und man bekommt (sogar in deutscher Sprache) anhand von Schaupuppen das Leben der Arbeiter im Bergwerk erklärt. Weiters werden in Schauräumen Mineralien gezeigt bzw. kann man natürlich auch alle möglichen Mineralien käuflich erwerben. http://www.lapiccolaminiera.it
Nach dem Besuch des Schaubergwerks flanierten wir noch ein wenig durch die Stadt.
Am Rückweg nach Cavo legten wir noch einen Stop in dem beschaulichen Bergdorf Rio Nell’elba ein. Danach ging es mit dem Bus zurück nach Cavo.
Am Rande sei noch erwähnt das Busfahren auf Elba eine Herausforderung für sich ist. Die Straßen auf Elba schlängeln sich in einer Tour bergauf- und bergab. Die Busfahrer meistern diese Straßen durchaus souverän, der eigene Magen hingegen ist aus Wien anderes gewöhnt! 🙂
Die Abreise aus Cavo gestaltete sich in gleicher Reihenfolge wie die Anreise, nur in umgekehrter Reihenfolge. Zuerst mussten wir mit dem Schnellboot nach Piombino fahren. Da an dem Tag ein ziemlich starker Wellengang herrschte wurde die Überfahrt noch zu einer letzten Belastungsprobe für Nerven und Magen. Aber zum Glück waren es wieder nur ca. 20 Minuten die uns vom Festland trennten. Danach ging es mit dem Regionalzug nach Livorno und nach einem knapp zweistündigen Aufenthalt mit dem Nachtzug unserem Ziel Wien entgegen. Fast überpünktlich erreichten wir Wien Meidling.
Zusammenfassend bleibt mir nur zu sagen dass ich die Nachtzüge der ÖBB als alternatives Verkehrsmittel absolut empfehlen kann. Obwohl wir ohne Auto unterwegs waren haben wir es problemlos geschafft auf die Insel Elba zu gelangen. Natürlich war einiges an Recherche zuvor nötig, aber im Internet ließen sich alle Zugs- und Schiffsverbindungen problemlos rausfinden bzw. sind auch alle Züge (laut Plan) gefahren.
sehr leiwand! Mitn Zug nach Elba – hat was!
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