Ziel der Reise war es, einen der neuen Express-Züge von (Praha) České Budějovice nach Linz zu testen. Ich startete meine Rundfahrt am Wiener Franz-Josefs-Bahnhof. Der Stern der internationalen Bedeutung – die dieser Bahnhof einst hatte – ist längst gesunken. Vorbei sind die Zeiten als man von hier nach Prag und Berlin (auch in der Nacht) reisen konnte. Auch die zwischenzeitlich verkehrenden „Euregio-Züge“ nach Plzeň und České Budějovice sind längst schon wieder Geschichte. Heute lautet das einzige internationale Ziel České Velenice. Immerhin im Sommer gibt es noch einen „Rad Tramper“ nach Passau.
Auf Bahnsteig 1 ist mein „REX“ nach České Velenice bereitgestellt. Sonst herrscht gespenstische Leere auf den restlichen Gleisen. Als ich zum Zug komme werde ich freundlich vom Schaffner begrüßt. Fast ein wenig irritiert steige ich den Zug ein. Menschlichkeit anstelle von WLAN und Steckdosen denke ich und suche mir einen freien Sitzplatz. Ich entscheide mich für einen in Fahrtrichtung rechts da ich gerne auf die Donau blicke.
Pünktlich um 08:28 setzt sich der Zug in Bewegung um nach Halten in Wien Spittelau und Wien Heiligenstadt seinem Ziel entgegenzustreben. Mit einem weiteren Zwischenhalt in Tulln erreicht der Zug Absdorf-Hippersdorf. Ab hier hält der Zug bis České Velenice in jeder Station. Spätestens nach Sigmundshergberg verwandelt sich die Landschaft zusehends in ein „Winter Wonderland“.
Pünktlich um 10:48 erreicht der Zug České Velenice. Von dort kann man entweder nach Veselí nad Lužnicí oder nach České Budějovice weiterfahren.
Ich fahre an diesem Tag mit einem Zug der Type „Regiopanter“ nach České Budějovice weiter. Im Gegensatz zum Zug der ÖBB bietet dieser WLAN und Steckdosen. 49 Minuten dauert die Fahrt. Am Ziel angekommen kaufe ich schnell ein paar Vorräte ein, da gerade beste Zeit fürs Mittagessen wäre, zum Essen gehen aber leider keine Zeit bleibt. Bereits um 12:06 geht es mit dem Express-Zug weiter Richtung Linz.
Der Zug bietet zwar von Praha bis České Budějovice Imbiss und Getränke an, aber das nutzt mir auf meiner Fahrt nach Linz leider nichts. Nachdem im Abteilwagen kein Abteil mehr frei war nahm ich im Großraumwagen Platz. Es benutzen an diesem Tag hauptsächlich asiatische Touristen (mit Koffern) den Zug. Aber auch eine junge Dame mit Skiern ist unterwegs. Nachdem im ersten Wagen scheinbar die Heizung nicht funktioniert, wechsle ich nach ca. einer Stunde den Waggon. Gemächlich bummelt der Zug Linz entgegen um nach ca. zwei Stunden Fahrzeit sein vorletztes Ziel – Linz Franckstraße zu passieren. Beeindrucken dampft und raucht es am Gelände der VÖST. Pünktlich erreicht der Zug sein Ziel Linz Hauptbahnhof.
Von Linz fahre ich mit dem RJ weiter Richtung Wien. Da dieser mit Verspätung in Linz abfährt erreiche ich meinen REX200 in St. Pölten nicht. Eigentlich wollte ich mit diesem zum Wiener Westbahnhof fahren. Ich bleibe daher im RJ sitzen und fahre weiter nach Wien Meidling. Hier endet nach ca. 500km meine Rundfahrt.
Ich kenne diese Runde – ist immer wieder beeindruckend, vor allem in Böhmen wähnt man sich in einem noch größeren Wald- und Mühlviertel.
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