19.04. – 23.04.2017 – Kosice

Für die Anreise nach Kosice hatten wir uns im Vorfeld für den seit Dezember 2016 verkehrenden Schlafwagen entschieden. Abfahrt war um 22:50 am Wiener Hauptbahnhof. Unter anderem fahren Waggons dieses Zuges nach Berlin, Warschau und Krakau. Die Tickets hatte ich schon Anfang des Jahres im Internet besorgt. Für 29 € pro Person bekamen wir ein 3-Bett-Abteil in dem wir allerdings nur zu zweit reisten. Nach ein paar Besorgungen und einem Imbiss am Hauptbahnhof gingen wir zu unserem Zug.

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Das Abteil war zwar ein bisschen eng, aber da es ohnehin schon spät war, bezogen wir alsbald unsere Betten und ließen uns in den Schlaf schaukeln. Als wir am nächsten Morgen aufwachten war draußen tiefster Winter. Wir befanden uns in der Hohen Tatra. Bis wir in Kosice ankamen war vom Schnee allerdings nichts mehr zu sehen.

2017-04-20 07.40.43Was allerdings blieb war die Kälte und eisiger Wind. (Tageshöchsttemperatur + 4 °c)

Nachdem wir uns ein Tagesticket (3,20 €) für die Straßenbahn besorgt hatten, begannen wir damit das Straßenbahnnetz zu bereisen. Leider haben am Tag vor unserer Ankunft umfangreiche Sanierungsarbeiten begonnen. Das führte dazu dass ca. die Hälfte aller Linien nicht befahren werden konnten.

Immerhin war die Überlandstrecke zum Stahlwerk in Betrieb. Die Strecke verbindet die Stadt mit dem ca. 11 Kilometer entfernten Werk und dient in erster Linie zur An- und Abreise der Schichtarbeiter.

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Unser Quartier habe ich ebenfalls bereits im Voraus im Internet gebucht. Es war ein Haus, etwa 1,5 km von der Altstadt entfernt. Bis auf ein paar Ameisen in meinem Zimmer war die Unterkunft – dem Preis entsprechend – in Ordnung.

Um nicht nur Eisenbahn- und Straßenbahn zu fahren widmeten wir auch einen Tag der Besichtigung von Kosice. Das Zentrum der Stadt bildet ein langgezogener Hauptplatz.  Hier befindet sich unter anderem der Elisabeth-Dom. Dieser ist die größte Kirche der Slowakei. In unmittelbarer Nähe steht das Staatstheater. Kosice war gemeinsam mit Marseille im Jahr 2013 europäische Kulturhauptstadt.

In Kosice gibt es drei Synagogen. Dieser Bericht aus dem Jahr 2013 beschreibt das jüdische Leben in Kosice: http://www.deutschlandradiokultur.de/juedisches-leben-in-kosice.1079.de.html?dram:article_id=247042

Aber es gibt auch noch Spuren die an die sozialistische Zeit erinnern!

Am letzten Tag statten wir der „Kindereisenbahn“ einen Besuch ab. Leider waren wir einen Tag zu früh dort. Der Betrieb startete nämlich erst am Sonntag.

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Als Entschädigung besuchten wir dafür das „Heizhausfest“. Im Eintritt (3 €) war eine kurze Fahrt vom Hauptbahnhof ins Heizhausgelände inkludiert.

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Es gab viele alte Fahrzeuge (Schiene & Straße) zu bestaunen, diverse kulinarische Angebote und einen eigenen Bereich für Kinder. Insgesamt erweckte das Fest den Eindruck eines großen Volksfestes.

Das Highlight war ein inszenierter Tieffliegerangriff. Diesen verpassten wir aber leider da wir zu dem Zeitpunkt gerade in einem alten Speisewagen unser Mittagessen einnahmen. Wir hörten bloß das Röhren der Tiefflieger bzw. sahen wir noch zwei Soldaten in Wehrmachts- bzw. Roter-Armee-Uniform.

Für unsere Heimreise am Sonntag kauften wir noch am Vorabend die Fahrkarten. Eine Fahrkarte für den „Intercity“ Kosice – Bratislava kostete 21,50 € (Sitzplatzreservierung inklusive). Um uns die Fahrzeit zu verkürzen nutzten wir natürlich den Speisewagen. Es war ein traumhaftes Gefühl bei frischgekochten Speisen durch die wunderschöne Slowakei zu fahren.

Fast erbärmlich wirkte hingegen der Zug der ÖBB der uns die letzten Kilometer von Bratislava nach Wien brachte …

 

Veröffentlicht von Ständig in Bewegung

Reisen ist meine Leidenschaft. Für mich zählt auch schon eine Wanderung in den Wienerwald als Reise. Dieser Blog wird von solchen Ausflügen ebenso berichten wie von Reisen im klassischen Sinn. Seid gespannt!

8 Kommentare zu „19.04. – 23.04.2017 – Kosice

  1. Hallo Hannes,

    vielen Dank für den schönen Bericht aus Košice! Ich habe die Stadt im letzten Spätsommer besucht und bin von dort aus über Čierna nad Tisou und Chop nach Kiew gereist. Das war ein tolles Erlebnis, an das mich deine Fotos sofort wieder erinnert haben.

    Dein Blog und deine Art zu schreiben gefällt mir übrigens sehr – prägnant und auf den Punkt. Viel Spaß weiterhin auf deinen Reisen wünscht

    Sebastian

    Gefällt 1 Person

    1. Danke Sebastian!
      Die von dir beschriebene Route habe ich auch schon bereist. Das war aber lange bevor ich diesen Blog begonnen habe.
      Hannes

      Gefällt 1 Person

  2. Danke für den Bericht! Das Timing der Reise war halt suboptimal: Wetter (Jahreszeit), Tramway z.T. außer Betrieb, Kindereisenbahn außer Betrieb. Wobei ich davon ausgehe, dass die Tramway in vollem Umfang wieder fahren wird …
    LG
    Wolfgang

    Gefällt 1 Person

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