23.06. – 02.07.2017 – Makarska

Prolog:

Das Ziel unserer heurigen Sommerreise sollte am Meer liegen und mit der Bahn erreichbar sein. Grundsätzlich kann man von Wien aus zwar nach wie vor an die kroatische Küste fahren, aber die Verbindungen sind – für eine Reise mit einem Kind – eher untauglich. Wir entschieden uns daher die Reise mit dem Nachtzug von Budapest nach Split anzutreten. Die Tickets für den Zug hatten wir bereits im Mai in Györ besorgt. Leider war es nicht möglich die Tickets auch zeitgerecht in Österreich zu besorgen. Auf der Homepage der ÖBB war es überhaupt erst ein paar Tage vor unserer Abreise möglich den Fahrplan für unseren Zug abzufragen. Wie schon so oft stellte ich mir die Frage warum die ÖBB im Jahr 2009 ihre saisonalen Verbindungen zur Adria eingestellt hatte. Immerhin konnte man bis dahin auch von Wien nach Split / Rijeka und Koper reisen. Die Möglichkeit mit dem Nachtzug von Budapest nach Split zu reisen wird übrigens in Österreich leider nicht beworben. So löblich der Ansatz der ÖBB auch ist (in das Nachtzuggeschäft weiter zu investieren) so ärgerlich ist die Tatsache dass man die Ziele in Slowenien und Kroatien – im saisonalen Nachtzugverkehr – von Wien aus nicht mehr bedient.

Die Anreise:

Die Fahrt von Wien nach Makarska erfolgte in mehreren Etappen. Von Wien nach Budapest fuhren wir mit dem Railjet. Um unnötigen Umsteigestress zu vermeiden fuhren wir bereits am Vormittag in Wien los. In Budapest angekommen kehrten wir in das Bahnhofsrestaurant ein. Nach einem köstlichen Mittagessen machten wir uns auf den Weg zum „Stadtwäldchen“. Schon im Voraus ergab meine Recherche im Internet dass es dort einige Spielplätze gibt. Am Weg zurück zum Bahnhof machten wir noch ein paar Besorgungen für die Fahrt im Nachtzug. Da der Zug um 18:15 Budapest verlassen sollte hatten wir unser Abendessen im Zug eingeplant. Die Abfahrt des Zuges verzögerte sich um zwei Stunden da wir noch auf den „Kurswagen“ aus Prag warten mussten. Der Zug bestand aus Sitz-, Liege- und Schlafwagen und war bestens besucht. Um 20:15 setzte sich der Zug schließlich doch in Bewegung. Das Abenteuer „G 1204 ADRIA“ konnte beginnen.

An der ungarisch-kroatischen Grenze wird man unsanft von den Organen der Grenzwache aus dem Schlaf gerissen. Da man die EU verlässt werden die Pässe nicht vom Schaffner eingesammelt sondern von den „Grenzern“ im Abteil kontrolliert. Da der Zug in der Nacht die Verspätung nicht aufholen konnte verzögerte sich unsere Ankunft in Split um 2 Stunden. Immerhin konnte man im Zug beim mürrischen Schaffner Kaffee kaufen.

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Nachdem wir Split erreicht hatten kümmerten wir uns um unseren Anschlussbus nach Makarska. Es war unglaublich welch ein Gewusel am Bahnhof von Split herrschte. Dieser ist Verkehrsknoten von Bahn, Bussen und Schiffen.

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Der Kauf der Karten ging aber recht flott und nach knapp einer halben Stunde ging es mit dem Bus – die Küste entlang – nach Makarska. Der Busbahnhof von Makarska liegt mitten in der Stadt.

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Unser Quartier war allerdings ca. 1,5 Kilometer davon entfernt. Nachdem wir Mittagessen waren, machten wir uns entlang der Strandpromenade auf den Weg zu unserem Quartier. Dieses hatten wir bereits im Dezember gebucht.

Das Quartier:

Unser Quartier hatten den klingenden Namen „Villa Rita„. Da unsere Tochter unbedingt eine Unterkunft mit Pool wollte, fiel unsere Entscheidung u.a. auf diese Unterkunft. Sie wird von einem sympathischen Paar geführt die den Gästen jeden Wunsch von den Augen ablesen. Gleich nach der Ankunft wurde uns angeboten am Abend mit den anderen Gästen Abend zu essen. Da wir aber gerade erst vom Mittagessen gekommen waren lehnten wir den Vorschlag dankend ab. (Die Betreiber der Unterkunft kochen nämlich auf Wunsch der Gäste auch zu Abend. Dafür steht ein eigener Ofengriller im Garten zur Verfügung.)

Das Frühstück der Unterkunft wird jeden Morgen frisch zubereitet und variiert nebst den üblichen Frühstückstandards mit täglich frisch zubereiteten Köstlichkeiten!

Nebst dem Pool warten die Gastgeber mit einem Whirlpool auf. Es gibt im Garten und auf der Terrasse verschiedene Sitzmöglichkeiten um sich zu entspannen.

Unser Appartement bestand aus 2 Zimmern, einer Kochnische, einer Sitzecke und natürlich auch einem Badezimmer mit WC & Dusche.

Makarska:

Die knapp 14.000 Einwohner zählende Stadt bietet alles was man als Tourist im Urlaub sucht. Eine Strandpromenade mit unzähligen Restaurants, eine beschauliche Altstadt mit engen romantischen Gässchen und einen Hafen von dem aus man diverse Bootsausflüge unternehmen kann. Entlang der Promenade fährt ein Traktorzug. Um ihn als öffentliches Verkehrsmittel zu verwenden ist er aber doch ein wenig zu teuer. Trotzdem fuhren wir einmal die komplette Länge damit ab um von einem Strand zum anderen zu gelangen …

Uns wurde ein Ausflug mit einem „U-Boot“ zum Beobachten der Fische empfohlen. Anfangs dachten wir dass das Boot (in Form eines U-Boots) tatsächlich abtauchen würde. Es stellte sich allerdings heraus dass man im Boot unter Deck gehen kann und von dort aus durch große Scheiben hinaus ins Meer blicken kann. Das Boot nimmt dafür Kurs auf die Felsenküste und fährt dort ca. eine 1/4 Stunde auf und ab.

Omiš:

Auf Anraten unserer Unterkunftsbetreiber machten wir einen Ausflug nach Omiš. Die Stadt liegt ca. auf halbem Weg zwischen Makarska und Split und ist bequem mit dem Bus erreichbar. Wir machten einen Abstecher von der Altstadt auf die Festung. Die Turmspitze ist von der Altstadt durch 316 Stiegen getrennt. Der letzte Anstieg auf den Turm der Festung erfolgt über eine senkrechte Eisenleiter. Dafür hat man vom Turm aus einen traumhaften Ausblick auf Omiš und die Umgebung. Es gäbe in der Umgebung der Stadt zahlreiche Outdoor-Aktivitäten wie Kajakfahren bzw. diverse „Ziplines„. Wir bevorzugten allerdings die harmlosere Variante mit Muscheln suchen und Spielplatz am Strand! 🙂

Nugal:

Ca. 1 1/2 Kilometer vom Zentrum von Makarska entfernt, befindet sich die Bucht „Nugal“.  Zur Bucht führt ein traumhafter Pfad entlang der Küste durch einen Pinienwald. Obwohl man immer wieder auf Hinweise stößt dass es sich um einen FKK-Strand handelt, sind dort auch Badegäste in Textilien erlaubt. Man findet dort auch reichlich Platz im Schatten, und so ist man in der Mittagszeit nicht der gnadenlosen Sonne ausgeliefert.

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Die Heimreise:

Die Heimreise erfolgte wie die Anreise, nur in umgekehrter Reihenfolge. Da der Zug erst am Abend in Split wegfuhr, hatten wir noch Zeit ein wenig die Stadt zu erkunden und ein letztes köstliches Mittagessen in einer Konoba zu genießen. Im Gegensatz zur Anreise fuhr der Zug diesmal pünktlich auf die Minute in Split ab. Bis auf die lästige Passkontrolle in der Nacht verlief die Fahrt ohne Zwischenfälle. Am nächsten Morgen erreichten wir Budapest mit ein paar Minuten Verspätung.

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Die reichten allerdings dafür dass wir unseren Anschlusszug nach Wien verpassten. Dadurch ergab sich die Möglichkeit noch einmal ins Bahnhofsrestaurant auf ein ausgiebiges Frühstück einzukehren. Sehr zu unserer Verwunderung gab es bei der Heimreise auch im RJ Grenzkontrollen …

Nach ca. 28 Stunden waren wir wieder zu Hause.

Fazit:

Nachtzugreisen sind nach wie vor eine günstige und abenteuerliche Variante um in Süd- bzw. Osteuropa ans Meer zu kommen. Wer nun auf den Geschmack gekommen ist kann mich auch gerne kontaktieren! Bei Fragen helfe ich gerne weiter.

 

Veröffentlicht von Ständig in Bewegung

Reisen ist meine Leidenschaft. Für mich zählt auch schon eine Wanderung in den Wienerwald als Reise. Dieser Blog wird von solchen Ausflügen ebenso berichten wie von Reisen im klassischen Sinn. Seid gespannt!

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