Warum entscheidet man sich eigentlich dafür nach Caorle zu fahren? Die Gründe dafür sind vielseitig. Einer davon war dass die „obere Adria“ von Wien aus mit der Bahn relativ gut erreichbar ist. Da wir bei unseren letzten Reisen sehr gute Erfahrungen mit der Benutzung von Nachtzügen gemacht haben, entschieden wir uns auch dieses Mal wieder für die An- und Abreise im Liegewagen. Um uns das Abteil nicht mit anderen Fahrgästen teilen zu müssen buchten wir uns wieder ein Familienabteil. Das Hotel in Caorle buchten wir im Voraus über booking.com.
Die Abreise erfolgte Sonntag am Abend. Als wir das Haus Richtung Hauptbahnhof verließen war es bereits dunkel.
Ungefähr 15 Minuten vor der Abfahrt wurde der Nightjet (wie die Nachtzüge der ÖBB seit Dezember 2016 heißen) nach Venezia Santa Lucia zum Einsteigen bereitgestellt. Nachdem wir uns häuslich eingerichtet haben bezogen wir unsere Betten und ließen uns sanft in den Schlaf schaukeln.
Am nächsten Morgen wachte ich bereits in Tarvisio Boscoverde auf. Draußen war es noch dunkel. Bis zu unserer Ankunft in Venedig dauerte es ungefähr noch 3 Stunden. Trotzdem konnte ich nicht mehr einschlafen. Nachdem Gabi und Sarah auch aufgewacht waren liessen wir uns das Frühstück servieren. Mittlerweile war es draußen hell geworden und wir freuten uns auf unser zweites Frühstück in Venedig.
Nach der pünktlichen Ankunft in Venezia Santa Lucia machten wir uns sogleich auf die Suche nach einer Espressobar. Nach der Ponte delle Guglie wurden wir fündig und genossen unseren ersten Espresso. Dazu gab es Panini und Toast.
Gestärkt traten wir den Weg zurück zum Bahnhof an um mit einem Regionalzug nach Portogruaro-Caorle zu fahren.
Von dort mussten wir nochmal ca. 45 Minuten mit dem Bus bis zur Küste zurücklegen. Der Busbahnhof von Caorle liegt in der Nähe der Altstadt. Nach einem knapp 20 minütigen Fußmarsch entlang der Strandpromenade hatten wir unser Hotel erreicht.
Das „Hotel Marina“ ist ein Bau aus den 70er-Jahren der bis heute kaum verändert wurde. (Im Internet wird das Hotel übrigens als „Vintage Hotel“ verkauft)
Die Zeit in Caorle verbrachten wir mit viel Sand spielen, am Pool rumliegen, auf Spielplätze gehen und gutem Essen! Was aber wäre ein Italienurlaub ohne auch einmal mit einem Rikscha gefahren zu sein? Kurzum, wir lebten einfach in den Tag hinein …
Die Rückreise nach Venedig verlief leider nicht ganz wie geplant. Eigentlich wollten wir uns mit Bussen bis nach Punta-Sabbioni durchschlagen um von dort mit dem Schiff nach Venedig zu fahren. Da es aber bereits Nebensaison war war das Angebot an vernünftigen Busverbindungen schon recht dürftig. Daher entschieden wir uns direkt nach Venedig mit dem Bus zu fahren. Nach knapp 2 stündiger Fahrzeit erreichten wir den Busbahnhof von Venedig. Dieser liegt in unmittelbarer Nähe vom Bahnhof Venezia Santa Lucia wo wir unseren Rucksack – bis zur Abfahrt unseres Zuges – abgeben wollten. Bei einem Preis von 12 € entschieden wir uns allerdings dagegen. Eigentlich hatten wir ohnehin vor nur bis zum Markusplatz zu gehen und von dort mit einem Vaporetto zurück zum Bahnhof zu fahren.
Für unseren letzten Imbiss in Venedig suchten wir noch einmal eine Bar in der Nähe des Bahnhofs auf. Ich möchte gar nicht viele Worte über dieses Erlebnis verlieren. Nur so viel: „Wer lesen kann ist klar im Vorteil und kann dabei auch noch kräftig sparen!“
Die Heimfahrt im Nightjet nach Wien erfolgte ohne nennenswerte Zwischenfälle. Pünktlich am nächsten Morgen wurden wir in Wien Meidling zurück in die Realität katapultiert. Es war „schön“ wieder in Wien zu sein …